Archiv der Kategorie: Nordisches Modell

Einblick in die tiefen Abgründe unserer Gesellschaft am internationalen Frauentag

Ein Text von Rosa Makstadt, am Weltfrauentag, den 08.03.2020.

Weltweit fanden schon am Samstag, dem 7. März 2020, ein Tag vor dem offiziellen internationalen Frauentag Veranstaltungen statt. Unsere Aktion auf dem Markplatz in Karlsruhe bot uns dabei unerwartet Einblicke in die tiefen Abgründe in unserer Gesellschaft. Unter den Passanten, die neugierig auf unsere Fahnen und Flyer reagierten, waren auch Männer, die mit uns ins Gespräch kamen. Das Thema Sexkauf und unsere Einstellung dazu lag offen auf dem Tisch und die Männer hielten mit den Schilderungen ihrer Erfahrungen und Ansichten nicht zurück.

Scherzhaft konterte ein Mann mittleren Alters, er gehe nicht ins Bordell, weil er verheiratet ist. Implizierte er damit, dass Sexkauf für unverheiratete Männer in Ordnung ist? Auf meine Antwort, dass mindestens jeder dritte Mann ein Sexkäufer ist, und darunter sicher auch Ehemänner, hörte er auf zu schmunzeln und wurde seriös: „Nein. Jeder zweite Mann, wenn nicht sogar mehr, kauft Sex.“ Weiterlesen

Offener Brief an das Deutsche Institut für Menschenrechte

Offener Brief von Dr. Ingeborg Kraus und vielen MitunterzeichnerInnen an das Deutsche Institut für Menschenrechte zu seinem Positionspapier „Prostitution und Sexkaufverbot“ vom 17.10.2019.

Hier als pdf-Datei: Offener Brief an das DMIR-pdf

Karlsruhe, den 21.01.2020

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe vor kurzem an einer Konferenz zum Thema Prostitution in Boston teilgenommen. Dort sprachen ExpertInnen aus Schweden und ich möchte Ihnen positive Botschaften von ihnen übermitteln: Niemand in Schweden vermisst Prostitution! Also niemand schaut nostalgisch zurück und vermisst die „guten alten Zeiten“, wo es Bordelle in Schweden gab und man dort Frauen für die männliche Triebabfuhr kaufen durfte. Nein, Sexkauf vermisst niemand in Schweden. Sexkauf hat keinen Nutzen in einer Gesellschaft. Sexkauf verursacht aber sehr viel Leid und immense Menschenrechtsverletzungen: Er verursacht Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung in atemberaubenden Dimensionen, er verursacht Gewalt / Mord, Demütigung und Frauenhass, er verursacht menschenunwürdige Verhältnisse und finanzielle Ausbeutung, er macht krank und traumatisiert Menschen oft ein Leben lang.

Warum gerade das deutsche Institut für Menschenrechte Sexkauf schützt, der aber völlig nutzlos ist, jedoch massive Menschenrechtsverletzungen hervorruft, finde ich persönlich merkwürdig!

Aber gut, sie postulieren, dass „wissenschaftliche Studien“ zeigen würden, dass ein Sexkaufverbot das Risiko sexuell übertragbarer Erkrankungen erhöhen würde, Gewalt steigen würde und die Arbeitsbedingungen der Menschen in der Prostitution sich verschlechtern würden. Auch Menschenhandel würde sich mit einem Sexkaufverbot nicht verringern“.

Ihre Recherchen, die zu dieser Schlussfolgerung führen, sind nicht ausreichend. Sie lassen nämlich wichtige Studien und Abkommen aus. Ich möchte Sie deshalb über einiges mehr informieren. Weiterlesen

Aktenzeichen XY Spezial – Loverboy-Masche

Die Spezialsendung Aktenzeichen XY vom 27.03.2019 über die Lover-Boy-Masche mit Sandra Norak , Dr. Ingeborg Kraus und Bärbel Kannemann (von No-Loverboy e.V.) ist nun auf Youtube. Fast 6 Millionen Fernsehzuschauer waren Live dabei!

Wie erkennt man Loverboys? Wie können Eltern erkennen ob ihr Kind ein Opfer ist? Was können Betroffenen tun? Hier finden Sie Antworten: ZDF-Infos über die Loverboy-Masche

Den Film mit anschließender Live-Sendung können Sie hier Nachsehen:

70 Jahre Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Vom 22. bis 25. Mai hat die Bundesrepublik Deutschland ihr 70 Jahre altes Grundgesetz gefeiert. Ein großes Bürgerfest mit dem Motto „die Würde des Menschen ist unantastbar“ fand in Karlsruhe am Schlossplatz statt, wo viele Informationsstände von politischen Organen waren, die das Haus unserer Demokratie ausmachen.

Zusammen mit Brigitte waren wir auch dort und wollten mal wissen, wie ernst unsere GesetzesvertreterInnen und Bürger es mit der Würde und Gleichstellung nehmen und sind mit ihnen ins Gespräch gekommen.

Erster Stopp war die Europa-Union in Karlsruhe:

Guten Tag! Gehen Sie zu Prostituierten? Nein. Konsumieren Sie manchmal Pornografie? Nein. Was denken Sie über Prostitution, sollte sie abgeschafft werden? Es ist das älteste Gewerbe der Welt. Ja aber die Sklaverei war doch auch so alt wie der Mensch und wurde verboten….

Fazit: an diesem Stand soll also kein einziger Mann bei Prostituierten gewesen sein oder jemals ein Pornoheft in der Hand gehabt haben? Keiner von Weiterlesen

Gegen den Hass – Nordisches Modell jetzt!

Rede von Dr. Ingeborg Kraus auf dem 3. Weltkongress gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen in Mainz. 03.04.2019 https://www.capworldcongress.org – Lektorat: Angelika Fischer – Foto: Lena Reiner (Menschenfotografin)

Ich möchte diese Rede an unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel richten und an den deutschen Staat. Aus der ganzen Welt sind heute Menschen nach Deutschland gekommen weil Sie sich über die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland ernsthaft Sorgen machen. Ich hoffe, dass die deutschen Politiker und Politikerinnen auch anfangen sich Sorgen zu machen.

Das System Prostitution ist ein System der Gewalt die viele Gesichter hat: 

Es fängt schon bei der Bekleidung an: denn Gewalt ist auch zum Beispiel das völlige Nacktsein oder die leichte Bekleidung im Freien bei winterlichen Temperaturen. In der Straßenprostitution herrschen zudem mangelnde Hygienezustände, kein Schutz, keine Sicherheit, Dunkelheit, man ist den taxierenden Blicken ausgesetzt …
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Deutschland: 17 Jahre nach Entkriminalisierung der Zuhälterei

Rede von Dr. Ingeborg Kraus in der Assemblée Nationale von Paris am 24. Mai 2018. Situation en Allemagne, 17 ans après la dépénalisation du proxénétisme.

Lektorat: Florence Humbert – Bild: Gemälde im Raum Colbert der Assemblée Nationale in Paris.

Diese Rede hat großen Zuspruch in der französischen Assemblée Nationale erhalten und auch dazu beigetragen, dass die neue Regierung den eingeschlagenen Kurs (von April 2016) nicht ändert. Ich habe nicht nur die dramatische Situation geschildert, die das ProstGesetz von 2002 hergestellt hat, sondern auch den deutschen Staat in die Verantwortung genommen. Deutschland trägt nämlich eine historische Verantwortung in der Legitimierung der sexuellen Ausbeutung von tausenden von Frauen durch die Sex-Industrie. Hier die wichtigsten Abschnitte von dieser Rede:

  • Das « deutsche Modell » hat die Frauen keineswegs geschützt, es ist für sie zur „Hölle auf Erden“ geworden.
  • Die Prostitution hat sich zu einer richtigen Industrie entwickelt, in der Frauenkörper zum Objekt reduziert und als Ware vermarktet werden.
  • Indem der deutsche Staat die Prostitution liberalisierte und den Sexkäufern eine vollständige Straffreiheit garantierte, hat er zu einer immensen Steigerung der Nachfrage beigetragen.
  • Diese Frauen sind den Gesetzen des kältesten Kapitalismus unterworfen: Ihre Körper werden aufs Maximale ausgebeutet. Wir beobachten die Art von inhumanen Arbeitsbedingungen, die -wie wir dachten- seit Beginn des 20. Jahrhunderts überwunden waren.
  • Der deutsche Staat lässt diese Frauen durch die Sexindustrie ausbeuten und zermalmen und schließt sie noch nicht einmal in sein Sozialsystem ein.
  • Es ist absurd über reproduktive Rechte von Frauen in der Prostitution zu sprechen, denn es geht hier nur um die Rechte des Sexkäufers, die ohne Einschränkungen garantiert werden sollen.
  • Die „freiwillige“ Prostitution ist oft schlimmer als die Zwangsprostitution.
  • Das System Prostitution benutzt die Traumatisierungen in der Kindheit für ihre eigenen Interessen und Profite. Diese Frauen wurden ein erstes Mal in ihrer Kindheit im Stich gelassen und werden nun ein zweites Mal durch eine staatliche Politik im Stich gelassen, die ihre Ausbeutung legitimiert.
  • Das deutsche Modell schürt Hass! Es verpestet menschliche Beziehungen. Ein Staat, der so ein System legalisiert, verbreitet Verachtung und Hass zwischen den Geschlechtern. Er zerstört Beziehungen und traumatisiert Familien über Generationen hinweg. Das deutsche Modell schürt auch Verachtung unter sozialen Klassen. Es spaltet die Bürger und Bürgerinnen eines Landes und trägt dazu bei, eine europäische Kohäsion zu verhindern.
  • Deutschland weigert sich hinzuschauen und die kriminellen Auswirkungen seines Gesetzes zu sehen, das Zuhälterei und sexuelle Ausbeutung in großem Maße ermöglicht hat.
  • Deutschland ist zum Zuhälter der vulnerabelsten Frauen Europas geworden.
  • Seitdem Frankreich das Gesetz von April 2016 eingeführt hat, spricht man nicht mehr vom nordischen Modell, sondern vom Gleichstellungs-Modell. Ich hoffe, dass Frankreich uns helfen wird, dieses Modell der Gleichstellung und Solidarität in Europa herzustellen. Deutschland, bedauerlicherweise, schafft es nicht!

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„Bordell Deutschland“ – ZDF info Dokumentation

Autor: Christian Stracke – Produktion: medi cine medienproduktions GmbH – Redaktion: Natalie Zinkend – Länge: ca. 89 Minuten. Abrufbar auf der Mediathek des ZDF: Bordell Deutschland . Es gibt auch eine kürzere Version (45 min) dieser Doku: Deutschlands Sex-Industrie 

Die Fotos sind aus der ZDF-Doku. Der folgende Text stammt vom ZDF Presseportal: „Laut Experten ist die boomende Sexindustrie der Bundesrepublik Drehscheibe für Zwangs-prostitution und Menschenhandel: Viele der Prostituierten kommen aus dem Ausland, die wenigsten arbeiten freiwillig. „Bordell Deutschland“ zeigt, wie schlimm die Zustände tatsächlich sind und welche Rollen Prostitutionsverbände, Bordellbetreiber und die Politik dabei spielen.

„Komm so oft du willst“, „All you can fuck“ oder „20 Minuten Sex für 20 Euro – der Spartarif im Discountpuff“: In vielen deutschen Städten werben Bordelle so für ihre Flatrate-Angebote. Das Geschäft boomt, mit teilweise bizarren Auswüchsen. Von Flatrate-, über Edel- bis hin zu sogenannten Gangbang-Bordellen, in denen eine Prostituierte mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat – nichts scheint unmöglich.

Jenseits der verklärten Welt von Hollywood, wie sie dem Zuschauer in Filmen wie „Pretty Woman“ präsentiert wird, versteckt sich im Verborgenen eine kriminelle Parallelwelt. Sandra hat jahrelang als Prostituierte gearbeitet und bestätigt die in der Szene vorherrschende Gewalt: „In jedem Club, in dem ich war, habe ich Menschenhandel gesehen. Ich habe natürlich auch Frauen gesehen, die geschlagen werden. Und ich habe auch Freier gesehen, die das gesehen haben und dann trotzdem die Dienstleistung in Anspruch genommen haben.“

Kein Einzelfall, wie Denisa, eine junge Rumänin bestätigt: „90 Prozent haben Zuhälter.“ Jahrelang hat sie in Deutschland als Zwangsprostituierte gearbeitet. Die Expertin und Traumatherapeutin Ingeborg Kraus vergleicht die Erfahrungen von Prostituierten mit denen von Soldaten oder Folteropfern, 60 Prozent der Frauen leiden unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.
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Izbor jednakosti između muškaraca i žena za Hrvatsku !

Izlaganje dr. Ingeborg Kraus 3. prosinca 2018. u Zagrebu na tribini u sklopu Festivala ljudskih prava, koju su organizirali Centar za žene žrtve rata – ROSA, Zagreb i Ženska udruga Izvor“, Tenja, u suradnji s Veleposlanstvom Francuske Republike u Republici Hrvatskoj. Na tribini su uz Ingeborg Kraus govorile Veleposlanica Francuske Republike Corinne Meunier, Pravobraniteljica za ravnopravnost spolova Višnja Ljubičić, Laurence Rossignol, zastupnica u francuskom Parlamentu i bivša Ministrica za obitelj, djecu i ženska prava, Isabelle Collot, predstavnica francuske nevladine organizacije “Mouvement du Nid”, Nela Pamuković iz Centra za žene žrtve rata – ROSA i Nikolina Zec iz Ženske udruge Izvor, dok je tribinu moderirala Rada Borić, feministička aktivistkinja i političarka.

Već nekoliko godina putujem po cijelom svijetu kako bih govorila o učincima njemačkog modela i često uočavam da su ljudi slabo informirani i ne znaju koje su posljedice uvođenja nekih zakona. No, danas svi sve znamo. Švedska i Njemačka su gotovo istovremeno krenule potpuno suprotnim putem. Švedska je 1999. odlučila penalizirati one koji kupuju seks i dekriminalizirati prostituirane osobe, dok je Njemačka odlučila legalizirati prostituciju i pretvoriti je u zanat kao bilo koji drugi. Nakon svih tih godina, sada znamo koje su posljedice. Pogledajte, poslušajte naša iskustva prije nego što krenete u opasnu pustolovinu koja uvelike utječe na razvoj mentaliteta u cijelom društvu. Danas, naime, kada upitate mladog Šveđanina što misli o muškarcima koji kupuju žene, on će vam reći da to prezire. Dok s druge strane, mladi u Njemačkoj smatraju da je to cool pa čak i maturanti proslavljaju kraj školovanja ili momačku večer u javnoj kući.

Film koji ste upravo odgledali pokazuje praktički sve o učincima njemačkog modela, a prije nego što je izašao, pokušalo se spriječiti njegovo objavljivanje. Danas, tijekom gotovo godinu dana drugi kanal njemačke televizije ZDF-info nije imao pravo dati prava na prikazivanje filma u javnosti. Prema tome, današnja projekcija je premijera. Postoje skupine kojima je u interesu da se istina ne sazna. Te skupine su toliko moćne da su uspjele spriječiti najveći javni televizijski kanal u prikazivanju filma u zemlji u kojoj je sloboda medija upisana u njezin ustav. Spominjem to zato što je lobiranje seksualne industrije skovalo javno mnijenje. Naime, ako nasumice pitate bilo koga, ljude koji se ne bave tim pitanjem, čut ćete nekoliko mitova o prostituciji. Reći će vam da ako prostitucija nije legalizirana, da bi to bilo gore za žene, da bi se one time bavile ilegalno, da bi se povećalo seksualno nasilje, da je to najstariji zanat na svijetu itd. Weiterlesen

Darf die Vagina Arbeitswerkzeug sein?

Rede von Dr. Ingeborg Kraus in der Urania auf der Veranstaltung „Sexarbeit“ – der zerschmetterte Mythos. Berlin, am 03.12.2017. 

Ich möchte mich bei den Veranstalterinnen bedanken. Insbesondere bei Rachel Moran und Julie Bindel. Ohne sie hätte diese Buchvorstellung nicht stattgefunden.

Wenn wir Glück haben, werden wir vielleicht noch eine Regierung in diesem Jahr bekommen. Wir beobachten momentan Politiker, die nun seit 8 Wochen miteinander reden und zu einem Null Ergebnis gekommen sind. Zu sehen sind Politiker, die nicht reden wollen, die sich jeglicher Diskussion entziehen. Dann erfährt man, dass ganze Nächte darüber diskutiert wird, wie man manche zum Diskutieren bringt. Es scheint mir, als würde man nicht über die Probleme des Landes reden, sondern nur noch über Konstellationen.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat recht, wenn er sagt, dass es nicht sein kann, dass die politischen Kräfte des wirtschaftlich stärksten Landes Europas ihrer politischen Verantwortung nicht nachgehen. Alle Parteien sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie dienen unserem Land und ihre Verantwortung geht weit über die eigenen Interessen hinaus.

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Ex-Freier fordert: Sexkaufverbot jetzt!

Vor dem größten Möbelkaufhaus in Karlsruhe stehen zwei Werbeplakate nebeneinander: für ein Laufhaus und für Hochzeiten. Unverbindlichen Sex kaufen oder eine Liebesbeziehung eingehen und sich die Treue schwören? In Deutschland steht beides scheinbar gleichwertig nebeneinander und das schockiert anscheinend niemanden mehr. Prostitution hat jedoch nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Frauen in der Prostitution sondern auch auf die betrogenen Frauen.

In diesem Interview spricht ein ehemaliger Freier über die Folgen seines Handelns auf seine Frau und fordert ein Sexkaufverbot. Die Pornografie war der Einstieg in die Prostitution. Als seine Frau sein Doppelleben aufdeckte, sagte sie „er habe ihr gemeinsames Leben vollständig in Schutt und Asche gelegt“. Sie sei völlig zusammengebrochen. „Ihr wurde sozusagen der Boden des Vertrauens, auf dem sie die Ehe sicher glaubte, unter den Füßen weggezogen, so dieser Ex-Freier heute. Sie litt lange unter schweren posttraumatischen Belastungsstörungen – wie sonst z. B. Folteropfer das tun – und entwickelte Herzrhythmusstörungen, die bis heute noch nicht vorbei sind. Seine Frau konnte nach dem Ereignis auch lange nicht arbeiten.“

Diese tragischen „Kollateralschäden“ der Prostitution sind bis heute überhaupt nicht im Fokus. „Geht man davon aus, dass es natürlich nicht immer die gleichen 1,2 Millionen Männer sind, die jeden Tag zu Prostituierten gehen, und davon dass es eine große Anzahl verheirateter oder in einer eigentlich festen Beziehung lebender Freier sind, ist alleine die Zahl der betroffenen betrogenen und bei Aufdeckung entsprechend seelisch verletzten Frauen sicherlich ohne Übertreibung im zweistelligen Millionenbereich“. Wir müssen daraus schließen, dass Deutschland ein Land betrogener Frauen ist.

Das Interview führte Dr. Ingeborg Kraus. 28.09.2017

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