Regulierungen und Reglementierungen der Prostitution haben immer zwei Nachteile – außer dem Nachteil natürlich, dass sie seit mehreren 100 Jahren immer wieder ihr Scheitern gezeigt haben.
Nachteil 1: Sie treffen letztlich oft doch nur diejenigen, meistens Frauen, in der Prostitution. Das System, das die Prostitution aufrecht erhält und davon profitiert, und zwar die Zuhälter, Menschenhändler und Sexkäufer, werden dadurch nicht belangt. Die Täter kommen somit mal wieder gut davon!
Nachteil 2: Sie senden ein falsches Signal: Sie legen letztlich mit gesetzlichem Gütesiegel fest, welche Formen der Ausbeutung und der sexuellen Gewalt von einer Gesellschaft als normal und schützenswert per gesetzlicher Absicherung betrachtet werden – und verhandeln bestenfalls die Grenzen dazu.
Die Regulierungen, die die Bundesregierung nun als bahnbrechende Lösung nächstes Jahr einführen möchte gab es, auch strengere, schon alle im 19. Jahrhundert. Dieses Gesetz ist kein Fortschritt, zurück ins 19. Jahrhundert ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt.
Daher wollen wir das schwedische Modell und keine Reglementierung!
Mit besten abolitionistischen Grüßen
Dr. Inge Kleine und Dr. Ingeborg Kraus
Dieser Artikel wurde in der Petition veröffentlicht: https://www.change.org/p/sexkauf-bestrafen-prostitution-abbauen/u/16600046