Corona hat sichtbar gemacht, was Prostitution ist und wohin sie die Frauen führt: und zwar ins NICHTS! Viele prostituierte Frauen sind von einem Tag auf den anderen mittellos und obdachlos geworden, da sie keinen Wohnsitz hatten, sondern nur im Bordell wohnten. Die Mehrheit wurde von ihren Zuhältern in die Heimat zurückgeführt.
16 Bundestagsabgeordnete[1] von CDU und SPD haben sich Mitte Mai öffentlich für das Nordische Modell positioniert und kritisieren den liberalen Weg, den Deutschland mit dem Prostitutionsgesetz von 2002 und dem Prostituiertenschutzgesetz von 2017 eingeschlagen hat. Immer mehr wird in der Politik darüber debattiert, aber Medien berichten oft nur oberflächlich darüber, welche Gesetzgebung die Beste ist. Die Profiteure des Systems haben noch einen sehr großen Einfluss und sind weiterhin mit ihren Verharmlosungen der Prostitution sehr erfolgreich, sodass sich weiterhin viele PolitikerInnen davon beeinflussen lassen haben. Es ist erstaunlich, dass gerade die Parteien des linken Spektrums (SPD, Grüne und Linke), die ja Kapitalismuskritik und Frauenrechte hochhalten, mehrheitlich Prostitution weiterhin als Arbeitsoption betrachten und unreflektiert die Mythen über Prostitution repetieren und so gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, die zulassen, dass Frauen zur Billigware degradiert und sexuell ausgebeutet werden.
In diesem Text will ich diese Lügen entlarven und alle Menschen dazu auffordern einen Weg einzuschlagen, der sexuelle Gewalt nicht mehr als sexuelle Dienstleistung betrachtet. Denn solange Sexkauf legal ist, bleibt diese Form der sexuellen Gewalt gegen Frauen straflos.
Von Dr. Ingeborg Kraus, Karlsruhe, den 12.7.2021.
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