In den 12 Jahren, in denen ich meine Praxis betreibe, habe ich ca. 900 Patientinnen psychotherapeutisch begleitet. Darunter waren 4 Transsexuelle, die meine Praxis aufgesucht haben. Diese Zahl entspricht ungefähr dem Prozentsatz der Transsexuellen in der Bevölkerung, die unter 1% liegt. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz werden nun 99,5% der Bevölkerung in vielen Bereichen ihres Lebens den Trans-Forderungen aufoktroyiert.
Obwohl es bis jetzt Gutachterverfahren gab, bevor operative Eingriffe unternommen werden durften, war die Transsexualität bei meinen 4 Klienten entweder falsch diagnostiziert oder ambivalent und chirurgische Interventionen erzeugten keine Verbesserung in ihrem Wohlbefinden.
Bei einem „Transmann“ wurde auf „seinen Wunsch“ eine Mastektomie durchgeführt. Er kam nach der Operation zu mir in Therapie. Er war mit dem Resultat nicht zufrieden und bereute diese Operation sehr. Außerdem verstand er sich nicht mehr als Transmann, aber auch nicht als Frau. Als jemand dazwischen. Warum habe er dann diesen Prozess eingeleitet, fragte ich ihn? Sie (damals ein Teenager Mädchen) hatte eine zu enge Bindung zu ihrer Mutter. Die Transition zum Mann, als sie volljährig wurde, habe ihr geholfen einen Abstand zu ihr zu finden.
Eine Transfrau, die meine Praxis aufsuchte, hatte das Ziel den Penis in eine Neo-Vagina umzuwandeln und benötigte dafür eine Bescheinigung. Ich fragte sie, ob sie sich darüber schon informiert hätte und was Betroffene darüber berichten würden. Sie habe in der Tat in Trans-Foren die Erfahrungsberichte von Transfrauen gelesen, die so eine Operation vollzogen hätten. Die aller meisten seien unzufrieden danach gewesen, sagte sie. Es habe oft zu Komplikationen geführt und viele berichteten über unangenehme Gerüche aus der „Scheide“. Eine Bescheinigung für so eine Operation konnte ich ihr nicht ausstellen. Ich bot ihr jedoch an, sie in ihren Alltagsproblemen als Transfrau zu begleiten und sie darin zu stärken. Das interessierte sie nicht.
Transmenschen wird zu schnell vorgegaukelt, dass sich ihre Probleme mit einer Operation lösen würden. Dem ist leider nicht so!
Ein anderer Transmann, der bei mir in Therapie war, hatte die vollständige operative Transition hinter sich, auch mit Penis-Implantat, und kam zu mir in Behandlung mit der Diagnose einer schweren Depression. Über 10 Operationen waren dafür notwendig und Schmerzen hatte er immer noch nach Jahren! Er war mit dem Resultat nicht zufrieden und war durch die Schmerzen in seiner Leistungsfähigkeit erheblich eingeschränkt. Seine Kindheit war von traumatischen Erlebnissen geprägt, die er therapeutisch nie aufgearbeitet hatte. Es ist für uns Traumatherapeutinnen übrigens nichts außergewöhnliches, wenn Menschen ihr seelisches Leid über ihren Körper nach Außen zum Ausdruck bringen. Oft denkt man, dass die Lösung für Transsexuelle ein operativer Eingriff sei. Wenn man aber die Lebensverläufe dieser Menschen betrachtet, weisen sehr viele psychische Beschwerden auf, chronische Depressionen oft ein Leben lang, trotz Geschlechtsumwandlung.
Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob das Gefühl, dem anderen Geschlecht zugehörig zu sein, die Verstümmelung von gesunden Organen und die damit oft verbundenen körperlichen Schäden (Schmerzen, Inkontinenz, Sterilität, Leistungseinbruch,…), rechtfertigt. Solche irreversiblen Schritte müssen sorgfältig überprüft werden. Deswegen sind die Streichungen professioneller Beratung und medizinisch/therapeutischer Begutachtungen, die bis jetzt solche Interventionen voraussetzten, völlig fahrlässig und werden zu vielen Fehlentscheidungen führen und viele Opfer hervorbringen. Ein Gesundheitsminister kann nicht ernsthaft so einem Gesetz applaudieren!
So einfach und eindeutig, wie es die Transaktivisten darstellen, verläuft eine Transition in den seltensten Fällen. Der Körper leidet darunter. Mit dem Resultat der Operationen sind die meisten nicht zufrieden. Wenn man Trans-Menschen therapeutisch begegnet, sollte man nicht den falschen Jargon der Transaktivisten repetieren, sondern sie richtig über die Gefahren und möglichen Ursachen eines Transitions-Wunsches aufklären. Es ist wichtig die Klienten auf die Gefahren und negativen Auswirkungen einer Transition hinzuweisen, als auch die Beweggründe zu erruieren, warum jemand seine Geschlechtsorgane amputieren lassen möchte. Diese therapeutische Haltung ist keine Konversionstherapie. Denn oft ist ein Transitionswunsch ein stellvertretender Ausdruck für traumatische Erlebnisse, die ja oft den Körper betreffen, wie z.B. sexuelle Gewalt oder einfach nur sexistische Rollenbilder (weshalb 70% der Mädchen ihren Körper übrigens ablehnen). Eine völlig unkritische Haltung Transitions-Wünschen gegenüber, so wie es das Selbstbestimmungsgesetz nun fordert, ist völlig fahrlässig! Aber genau das sollen ja anscheinend Therapeuten nun tun: Keine Hinterfragungen! Ich frage mich, ob man so den Beruf des Psychotherapeuten/ der Psychotherapeutin überhaupt noch richtig ausüben kann?
In der ZDF-Dokumentation „Detrans“ spricht Nele, die einmal ein Mann war, und davor ein Mädchen. Ihre Trans-Operation bezeichnet sie heute als Fehler. Ihre Brüste und ihre Frauen-Stimme sind unwiderruflich zerstört. Solche Fälle gibt es viele. In Ländern, wie Großbritannien, Finnland oder Schweden, die so ein Gesetz schon haben, bereuen 30% ihre Transition! Wer trägt die Verantwortung dafür?
Als ich die Dokumentation sah, sprach Nele über den Therapeuten, der sie in der Transition begleitete. Es war ein unkritischer Therapeut, der sie zur Transition bestärkt hatte. Als ich die Dokumentation sah, bin ich bei diesem Therapeuten hängen geblieben und einen gewissen Ärger über ihn packte mich. Wie konnte er nur so unkritisch ein Mädchen zu etwas bestärken, das ihrem Körper so nachhaltig geschadet hat?
Ein guter Therapeut arbeitet an den Ursachen des Problems um die innerpsychischen Konflikte zu verstehen und aufzulösen. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit einer Psychotherapeutin. Eine Haltung, die nichts mehr hinterfragt, betrachte ich als äußerst gefährlich. Es findet keine Therapie mehr statt, da sich der Therapeut in einer Co-Abhängigkeit zur Transideologie befindet. Und genau das verursacht das Selbstbestimmungsgesetz mit dem Duktus nichts mehr in Frage stellen zu dürfen.
Die Einschüchterungen der Transaktivisten-Szene sind äußerst aggressiv, systematisch und extrem. Eine Diskussion lassen sie nicht zu. Dieser Trans-Aktivismus droht mit Mord, ruft zu Mord auf, beschimpft Frauen, beleidigt sie, ruft zu Gewalt gegen Frauen auf, nimmt sich das Recht Frauenräume zu besetzen und sich dann als Opfer darzustellen, wenn eine Frau sich deswegen beschwert. Sie zeigen Ärzte und Psychotherapeutinnen bei ihrer Berufskammer an, die nicht ihrer Auffassung sind, um ein Berufsverbot zu erwirken.
Die Schriftstellerin J.K. Rowling hat mittlerweile über 100 Morddrohungen von der Transaktivisten-Szene erhalten, nur weil sie es in Frage gestellt hat sich als Frau nicht mehr als Frau bezeichnen zu dürfen, sondern als blutendes Wesen oder austragende Person.
Wenn man der Trans-Ideologie nicht folgt, wird man mittlerweile systematisch als TERF beschimpft. Man ist schon eine TERF, wenn man sagt, dass man weiterhin Frauen-Treffen haben möchte und nicht FLINTA-Treffen, oder weiterhin auf Frauentoiletten besteht. Wenn man eine TERF ist, dann ist Gewalt gegen diese Frau erlaubt. Man darf sie öffentlich als faschistoid bezeichnen oder (sexuelle) Gewalt gegen TERFs aufrufen, so wie „TERFs can suck my huge Trans Cock“, „Punch the TERF“ oder „Kill the TERF“, etc.. Mit solchen Plakaten marschieren mittelweile Teilnehmer der Gay-Prides in Deutschland herum, obwohl diese Veranstaltungen offiziell sind und durch Stadträte und Bundestagsabgeordnete als Schirmfrauen/Schirmherren vertreten sind. Welche Frau ist da noch sicher?
Mit dem Selbstbestimmungsgesetz werden systematisch Frauenschutzräume annulliert. Wer das in Frage stellt ist eine „scheiß TERF“ oder faschistoid. 60 Jahre Frauenrechtskampf sowie Schutz und Aufklärung bezüglich Gewalt gegen Frauen ist mit dieser Ideologie auf einen Schlag zu Nichte gemacht.
So wurde auch die Britische Professorin Kathleen Stock von ihrem Posten von Transaktivisten extrem gewaltsam rausgemobbed. Warum? Weil sie der Auffassung ist, dass das biologische Geschlecht eine Rolle spielt.
In der Berufsordnung der Psychotherapeutinnen steht: „Psychotherapeuten haben sich bei der Ausübung ihres Berufs am Stand der Wissenschaft zu orientieren“. Die Trans-Ideologie, die seit dem 12. April nun Gesetz geworden ist, ist eine Ideologie, die darauf basiert, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, dass das Geschlecht nicht mehr zähle, sondern nur noch das Gefühl einem Geschlecht zugehörig zu sein, dass man das Geschlecht wechseln könne, so wie man ein Kleid wechseln kann, dass man sich nach Lust und Laune das Geschlecht aussuchen könne, auch mehrmals im Leben, etc. Diese Ideologie ist fern jeglicher wissenschaftlichen Grundlage!
Ich fragte vor kurzem meine Gynäkologin, ob Transfrauen zu ihr kämen. Sie sagte ja, und sie würde bei ihnen auch Gebärmutterhalskrebs-Tests durchführen und ins Labor schicken. Solche Tests sind völlig absurd, weil eine Neo-Vagina keine Vagina ist und deswegen auch keine Gebärmutter hat. Meine Gynäkologin bestätigte das. Sie meinte, es sei jedoch für die Psyche dieser Transfrauen wichtig. Es werden also schon jetzt bewusst völlig nutzlose medizinische Untersuchungen durchgeführt und bezahlt, nur für die Psyche von Transfrauen. Geht das dem neuesten Stand der Wissenschaft nach?
Der große Irrtum in der transaktivistischen Ideologie besteht darin, dass ständig Geschlecht mit Gender verwechselt wird. Und das führt jetzt schon zu verheerenden Auswirkungen: Hormonbehandlungen im Kindes/Jugendalter, die negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Körpers/Gehirn haben, Geschlechtsoperationen, die zu Verstümmelungen gesunder Organe führen, sowie chronischen Schmerzen nach operativen Eingriffen, Geschlechtsorgane, die ihre Funktionalität verlieren und/oder nicht mehr funktionell sind (wie z.B. bei einer Neo-Vagina oder einer Mastektomie) oder sehr oft zu Inkontinenz führen (wie z.B. beim künstlichen Penis), etc.
Ich hatte einen Mann (50+) in Therapie, der mir nach einer gewissen Zeit eröffnete, dass er am Wochenende „Sissi“ sei (veränderter Name). Er war von Beruf Abteilungsleiter einer renommierten großen Firma. Wir hatten eine sehr gute therapeutische Beziehung und er kam auch einmal als „Frau“ in die therapeutische Sitzung, sehr stereotypisiert in rosa Mini und High Heels. Irgendwann fragte ich ihn, warum er das mache? Seine Antwort: „Als Mann hat man einen sehr engen Spielraum seiner inneren Entfaltungsmöglichkeiten. Sehr wenige Gefühle sind zulässig. Als Frau ist die Bandbreite viel größer. Als Mann muss ich stark und hart sein. Als Frau darf ich schwach sein. Sobald ich in ein Kleid schlüpfe, ist es wie Urlaub für mich. Ich kann endlich entspannen.“ Ich sagte ihm daraufhin, dass wir eigentlich mehr „weibliche“ Männer brauchen, gerade im Management Bereich. Seine Antwort: „Wenn ich mich weiblich als Mann verhalten würde, dann wäre ich ein Loser“. Dieser Satz sagt leider viel über den Zustand unserer Gesellschaft aus. Dieser Mann kann nur Abstand von der vorgesehenen Rolle des „harten Mannes“ nehmen, indem er das Geschlecht wechselt. Das Frausein ist aber kein Ort für Männer um sich von ihrem Machosein zu entspannen! Er äußerte auch den Wunsch irgendwann mal ganz das Geschlecht wechseln zu wollen. Das Phänomen der Männer, die im Rentenalter auf einmal zur Frau werden, ist nicht selten. Das macht aber aus ihnen noch weniger Frauen, da sie die meiste Zeit ihres Lebens die Vorzüge eines Lebens als Mann genossen haben. Sie haben keine Diskriminierungen als Frau erlebt, keine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sie müssen keine Frauenarmut im Alter befürchten, etc.
Das Selbstbestimmungsgesetz ist in diesem Fall ein Hindernis für die männliche Emanzipation. Traditionelle Geschlechterrollen werden so zementiert, auch bei Frauen. Deswegen ist das Selbstbestimmungsgesetz kein Fortschritt und trägt auch nicht zu einer Modernisierung des Landes bei, so wie Kanzler Scholz es twitterte. Es ist reaktionär und ein Rückfall in alte stereotype Geschlechterrollen.
Deswegen lehne ich als praktizierende Psychotherapeutin dieses Gesetz gänzlich ab!
Dr. Ingeborg Kraus
Karlsruhe, den 14.04.2024
Danke!
Vielen Dank für die klaren Worte und den Mut, es zu veröffentlichen!
Wir brauchen mehr Mutige und Klarsichtige
Marina P.
Ich bin sehr froh, Sie als Psychotherapeutin diese klaren, Worte gefunden haben.
vielen Dank für den informativen Artikel.
ich hoffe, er wird sehr oft gelesen und auch verstanden.
ich stehe absolut hinter Ihren Ansichten.
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel, er sollte in allen Schulen verteilt werden!
Danke!
Sehr geehrte Frau Kraus, vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich bin ganz Ihrer Auffassung. Mich erschüttert mein Gedanke, dass ich Sie außerordentlich mutig finde.
Das sagt viel über diese Zeit. Wär hätte das noch vor kurzem gedacht.
Liebe Frau Kraus,
herzlichen Dank für Ihren Artikel. Ich wünsche mir, dieser Artikel würde mehr gelesen werden.
Ich bin erschüttert über die Herabsetzung der Frau als ehemals gleichberechtigter Mensch neben dem Man. Mit welchem Recht dürfen Männer entscheiden, wer oder was Frau ist?
Ganz herzlichen Dank!!! Bin ganz Ihrer Meinung und finde Sie sehr mutig! Gott beschütze Sie!
Liebe Frau Kraus, Sie sprechen mit Herz und Verstand aus, was viele Menschen in unserem Land denken.
Ich wünschte es gäbe mehr mutige Wissenschaftler, Ärzte, Lehrer, Erzieher, Rechtsanwälte, Journalisten usw., die sich Ihnen anschließen und die verantwortlichen Politiker mit der Wahrheit konfrontieren.
Danke
Liebe Ingeborg,
herzlichen Dank für die Einblicke in Deine konkreten therapeutischen Erfahrungen. Ich sprach neulich auch mit einer Ärztin. Auch sie hat Transfrauen unter ihren Patientinnen. Ihre Antwort: ‚Mein Eindruck ist leider, die haben alle zusätzlich zu körperlichen Schmerzen tiefe psychische Probleme „. Ihr Leben „läuft nicht rund“. Sie hofft mal einer Transfrau als Patientin zu begegnen, die sich in ihrem operierten Körper wohl fühlt.
Schon schlimm, wieviel Elend entsteht, nur weil wir es als Gesellschaft nicht geschafft haben, die engen Käfige der Rollenstereotypen für alle Menschen weit zu öffnen.
Liebe Frau Kraus,
es tut so gut, Ihren Bericht zu lesen. Seitdem dieses unsägliche Selbstbestimmungsgesetz durch ist, bin ich schier am Verzweifeln. Ich bin 72 Jahre und wohne auf dem Dorf in Hessen. Also ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ich einem radikalen Transaktivisten begegne. Aber als Feministin der 2.Welle kann ich es nicht ertragen, dass sich nach all den vielen Kämpfen für Frauenrechte und – räume Männer erdreisten, diese Räume zu besetzen. Transfrauen bleiben Männer, auch nach einer Operation. Ich bin eine TERF, natürlich rechts und soll erst einmal nachlesen, was Sache ist. Neulich wurde mein Kommentar auf Instagram gelöscht, weil ich es wagte, mich gegen das Wort FLINTA zu wehren. Die Argumentation war: es gibt noch andere vulnerable Gruppen und die werden verletzt, wenn ich mich als Frau bezeichne. Wo sind wir gelandet.!!!Ich hoffe, dass sich viel Widerstand im Land formiert und das Gesetz in dieser Form keinen Bestand vor dem Bundesverfassungsgericht hat. Das Schlimme ist, dass die Bevölkerung nicht mitgenommen wurde. Weder Presse, Politiker noch der öffentlich- rechtliche Rundfunk war um Aufklärung bemüht. Die rechte Hetze wird viele Leute in die Arme der AfD treiben. Unsere Politiker haben sich vor den Karren der Transaktivisten spannen lassen. Und das noch kurz vor der Europawahl und den 3 Landtagswahlen im Osten. Ich befürchte das Schlimmste. Auch ich werde die Grünen nicht mehr wählen. Bloß- welche Partei bleibt dann noch. Vielen herzlichen Dank für Ihre Meinung. Andere Meinungen erfordern heutzutage wieder Mut, zu groß ist die Angst vor einem Shitstorm oder sogar einem Jobverlust.
Sehr geehrte Frau Kraus, es tut gut zu lesen, dass es Frauen gibt, die auch in beruflicher Hinsicht in dem Thema involviert sind und solche Statements/Einsichten abgeben. Ich dachte schon, ich werde immer ‚merkwürdiger‘ mit meinen Gedanken und werde noch zur Eigenbrötlerin oder bin eventuell politisch irgendwo stehengeblieben/abgebogen. Vielen Dank für Ihren Text.
Martha R.
Vielen Dank! Ihr Artikel ist das Beste, Klarste und Überzeugendste, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe.
Sehr geehrte Frau Kraus,
vielen Dank für ihren Beitrag und den Mut diesen zu veröffentlichen.
Als Grundlage für eine eigene Meinungsbildung sind ihre berichteten Erfahrungen sehr hilfreich.
Ich hoffe ihr Beitrag wird noch oft gelesen und geteilt.
Wenn es neuerdings „progressiv“ sein soll, psychisch labile Menschen kritiklos zu bestärken, wie das inzwischen jeder tun muss, der nicht als „rechts“ geframed werden soll, dann müsste man folgerichtig auch Magersüchtige bestärken und ihnen Diättipps geben, auch wenn sie nur noch 45 Kilo wiegen und dem Tod näher als dem Leben sind.
Ich halte das Selbstbestimmungsgesetz in dieser Form für zutiefst bösartig. Nicht nur, was die faktische Abschaffung unserer Frauenrechte angeht, sondern auch, was den erzwungenen Umgang mit psychisch labilen Menschen angeht, die wie Sie schildern, oft hochunglücklich darüber sind, in ihrem Handeln nicht wirklich hinterfragt worden zu sein und nun vor den Scherben ihres Lebens zu stehen. Unwiderruflich.
Wie muss man eigentlich gestrickt sein, dass einem dieses Leid nach einer unwiderruflichen Transition so völlig egal ist?
In meinen Augen ist das einfach nur knallharte Geschäftemacherei. Turbokapitalismus im Endstadium. Man könnte genauso gut Waffen verkaufen (der Militarismus der deutschen Politik passt hier perfekt ins Bild).
Big Pharma freut sich über viele Kunden, denen man lebenslang Hormon-Substitute verkaufen kann (vielleicht auch die eine oder andere Chemo, denn es würde mich wundern, wenn sich das nicht in Sachen Krebshäufigkeit bemerkbar machen würde) und die hach so „Progressiven“ wedeln mit der Regenbogenfahne. Zum Kotzen.
Man kann keine Probleme lösen, wenn man die Ursache der Probleme nicht wirklich erkennt und leichtfertig einfach irgendeine Vorstellung als Problem identifiziert und mit „Lösungen“ verknüpft, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Außerdem: Wie fühlt man sich als „Frau“? Ich bin eine und ich weiß, wie ich mich fühle. Aber woher sollte ich wissen, dass andere Frauen ihr Frausein nicht anders fühlen?
Und warum sollten uns Frauen ausgerechnet biologische Männer definieren, was eine Frau ist und wie sie sich zu fühlen hat?
Im Grunde nützt dieses Gesetz ausschließlich narzisstischen gewalttätigen und kriminellen Männern sowie Konzernen, die sich mit Hilfe dieses Gesetzes die totale Macht über die gesamte gesamte Gesellschaft, vor allem aber über uns Frauen sichern wollen. Man will sogar unsere Wahrnehmung erzwingen, das ist sowas von abartig.
Es nützt nicht denen, für die es angeblich gemacht ist. Es nützt denen, für die es nicht gemacht ist, denn JEDER kann sich jetzt auf dieses Gesetz berufen.
Wenn das Bundesverfassungsgericht ein solches Gesetz durchwinken würde, hätte es seine Aufgabe, das Grundgesetz zu schützen, aufgegeben. Ab dem Moment hätte das Grundgesetz nur noch den Wert von Altpapier. Es sind soviele Grundrechte betroffen, teilweise werden diese komplett aufgehoben. Nein. Ich halte es für ausgeschlossen, dass dieses Gesetz Bestand haben wird. Das kann keiner mehr grundgesetzkonform hinframen.
Leider wird aber gleichzeitig mit dem Urteil, dass dieses Gesetz verfassungswidrig ist, ein gesellschaftliches Urteil über Transsexualität gefällt werden, davon bin ich überzeugt.
Die Akzeptanz für die paar Menschen, die wirklich glücklich damit sind, wenn sie ihre äußere Erscheinung ihrem „gefühlten“ Geschlecht anpassen können (mehr als eine Anpassung kann es ja nicht werden, jedes noch so gute „Passing“ einer Trans-Frau kann nicht verhindern, dass der Körper weiterhin biologisch eindeutig als männlich identifiziert werden kann), die wird fast nicht mehr vorhanden sein. Selbst bei der Toleranz sehe ich schwarz.
Und ich bin ehrlich: Zu mehr als einer gewissen Toleranz bin selbst ich bei diesem Thema nicht mehr bereit, denn wenn ich zwischen den Schutzrechten biologischer Frauen in Frauenhäusern, Krankenzimmern, Toiletten, Gefängnissen etc. wählen muss (und diese Wahl wurde mir aufgezwungen!), dann sind mir die Rechte von transsexuellen Männern egal. So ist das, wenn man zuviel will.
Lesen Eltern ihren Kindern eigentlich nicht mehr das Märchen vom Fischer und seiner Frau vor?
Die Ilsebill, die ist heutzutage eine Transfrau. Die will erst Toleranz, dann Akzeptanz, dann will sie Beides erzwingen, dann will sie die Wahrnehmung der gesamten Gesellschaft umdrehen und dann: Dann sitzt sie wieder da, wo sie saß, bevor sie der Machtrausch gepackt hat: In ihrer Tonne.
Wenn man sich überlegt, wie weit wir schon darin waren, andere Menschen in ihrem Anderssein einfach zu akzeptieren, dann könnte man sich hinsetzen und weinen. Wie kann man nur das bisher Erreichte so leichtfertig verspielen?
2011 war Balian Buschbaum, geboren als Yvonne Buschbaum, zu Gast bei Ranga Yogeshwar in der Sendung Quarks. Eindrücklich schilderte er sein ihn quälendes Missverhältnis zwischen seiner Selbstwahrnehmung als ‚Mann‘ und seinem weiblichen biologischen Körper. Und seinen Kampf um eine Transitionsbehandlung bei einem weithin anerkannten Spezialisten für solch schwierige Operationen. Er schien für mich völlig glaubhaft ein glücklich gewordener Mann zu sein.
Er lobbyiert seitdem u. a. unter: de.linkedin.com/in/balian-buschbaum
2015 sah ich den TV-Film „Mein Sohn Helen“, der die Verzweiflung eines Teenager-Jungen über seinen männlichen Körper zeigte. In dem Film wurde Pubertätsblocker angesprochen.
2020 sendete ARTE einen Film, der das Gefühl, „in einem falschen Körper“ geboren zu sein, bei einem Kind thematisierte:
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/kleines-maedchen-2020
Ich schließe nicht aus, dass Menschen schon im Kindesalter sich als „im falschen Körper gefangen“ empfinden können, emotional nachempfinden kann ich es nicht, dafür fehlt es mir an Vorstellungsvermögen.
Mittlerweile wird dieses Phänomen medial zu einem zahlenmäßig beträchtlichen Minderheitenproblem im „Kampf um Gerechtigkeit“ stilisiert. Ich sehe darin den allerneusten „Schrei“ in einem aus dem Ruder gelaufenen Verständnis von „Selbstverwirklichung/Selbstoptimierung“ um jeden Preis. Begonnen hat das Ganze meines Erachtens mit den boomenden „Schönheitsoperationen“ zur Neukonturierung des Körpers gemäß medial verbreiteter Körpernormen mittels Fettabsaugung. Da spielt ein extern erzeugtes „Unbehagen mit sich selbst“ einer OP-Industrie zahlreiche Kundschaft zu, die allerdings selbst zahlen muss. Denn „mangelnde Schönheit“ wird nicht als medizinisch begründbares Krankheitsbild von den Krankenkassen anerkannt. Man könnte provokativ fragen, warum eigentlich nicht?
Dieses gerade verabschiedete „Selbstbestimmungsgesetz“ setzt die Krankenkassen unter weiteren Kostendruck, was zu Lasten vieler anderer Patientengruppen mit psychischen/physischen Problemen gehen wird. Man denke einmal an die Patienten mit massivem Gewichtsverlust nach Magenverkleinerung, deren überschüssige Hautfalten nur operativ entfernt werden können, die aber jahrelang um die Kostenübernahme kämpfen müssen.
Unser Gesundheitswesen braucht eine immense Ausweitung ambulanter/stationärer Behandlungsmöglichkeiten für psychisch oder psychiatrisch Erkrankte. Eine traumatisierte Psyche kann nicht mit Operationen geheilt werden, sondern benötigt therapeutisch einfühlsame und erhellende Gespräche auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und Heilung.
Dass es Mut braucht gegen den ideologischen Wahnsinn Stellung zu nehmen ist entlarvend. Wir brauchen mehr Mutige, die sich den Bestrebungen irrgeleiteter und irreleitender Aktivisten entgegenstellen, so wie Sie – statt den Mund zu halten und sich einschüchtern zu lassen.
Nun scheinen zumindest in Großbritannien erste Zweifel an Geschlechtstransitionen aufzutauchen:
https://archive.is/jQcuL
https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-04/london-tavistock-klinik-cass-bericht-trans-behandlung
„(…) Am vergangenen Freitag war in England die Cass Review erschienen, ein Prüfungsbericht über die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsinkongruenz, also einer Abweichung der Geschlechtsidentität vom biologischen Geschlecht. In Auftrag gegeben hatte ihn der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) im September 2020. Zuvor war bekannt geworden, dass in Englands damals einzigem geschlechtsmedizinischen Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche, der Londoner Tavistock-Klinik, wahrscheinlich in Hunderten Fällen ohne hinreichende Prüfung pubertätsblockierende Hormone verschrieben worden waren. Viele dieser Kinder und Jugendlichen, so stellte sich später heraus, waren nicht transident, sondern homosexuell oder autistisch, hatten schwere Missbrauchserfahrungen hinter sich, kamen aus zerrütteten Familien oder waren in der Schule schikaniert worden.
Eben diese wichtige Unterscheidung bei den Ursachen für einen Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung, zwischen einem Leidensdruck aufgrund einer Geschlechtsinkongruenz einerseits und psychischen Erkrankungen oder sozialem Druck andererseits, sei in Englands Gesundheitssystem nicht gründlich genug getroffen worden. Das stellt der mehr als 300-seitige Cass-Bericht jetzt in großer Ausführlichkeit fest. (…)
Die Leitautorin des Berichts ist die angesehene Kinderärztin Hilary Cass, und einer ihrer Kernsätze darin lautet: „Für die meisten jungen Menschen ist ein medizinischer Pfad nicht der beste Weg, um mit ihrem genderbezogenen Unbehagen umzugehen. Für diejenigen jungen Menschen, für die ein medizinischer Pfad angezeigt ist, reicht es nicht, diese Option anzubieten, ohne dass zugleich breitere mentale und/oder psychosozial herausfordernde Probleme in den Blick genommen werden.“
„(…) Was der Cass-Bericht empfiehlt
Der Bericht empfiehlt deshalb mehrere Maßnahmen: Jugendliche, die an die Genderabteilungen des NHS überwiesen werden, müssten „eine ganzheitliche Einschätzung ihrer Bedürfnisse bekommen“, damit ein individualisierter Behandlungsplan erstellt werden könne. „Dies sollte eine Untersuchung auf neurologische Entwicklungsstörungen ebenso beinhalten wie auf Autismus-Spektrum-Störungen sowie eine Beurteilung der psychischen Gesundheit.“ (…)
„Der Cass-Bericht ist mehr als eine empirische medizinische Studie. Er wirkt in Großbritannien wie ein Urteilsspruch in einem Kulturkampf, der längst nicht nur auf der Insel seit Jahren mit einer Giftigkeit geführt wird, die ein rationales Gespräch fast unmöglich macht. Wer kritische Fragen über die oft affirmative Haltung gegenüber Kindern mit Geschlechtsinkongruenz stellt, dem fliegen schnell Schmähbegriffe wie transfeindlich oder Terf (trans-exclusionary radical feminist) entgegen. In Deutschland nannte unter anderem der damalige Sprecher für Sozial- und Queerpolitik der Grünenbundestagsfraktion und spätere Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, Kritiker des Selbstbestimmungsgesetzes „Terfs“ und „Transfeindinnen und Transfeinde“. (…)
„Hinter der Frage, wie Jugendliche mit Geschlechtsinkongruenz angemessen zu behandeln sind, steckt deswegen auch eine politische Frage, nämlich die nach einer Inkongruenz in der Demokratie selbst: Hat eine gut organisierte aggressive Minderheit eine solche Einschüchterungsmacht entfaltet, dass die Mehrheitsgesellschaft vor ihnen das Zittern gelernt hat? Hat Lautstärke die Sachlichkeit besiegt? Eine Ideologie die Wissenschaft?
Im britischen Parlament äußerten am Montag sowohl Regierungs- wie Oppositionsvertreterinnen genau diesen Eindruck; LGBTQ-Gruppen (Lesbian, Gay, Bisexual Transgender und Queer) wie Mermaids, Stonewall oder PinkNews, sagte die schottische Abgeordnete Joanna Cherry, hätten Whistleblower und Feministinnen beschimpft, verleumdet und versucht, mundtot zu machen. „Zu ihrer Schande waren Mitglieder dieses Hauses Teil dieser Einschüchterungen und dieses Gruppendenkens.“ (…)
„“Die Toxizität der Debatte ist außergewöhnlich“, schreibt auch die Kinderärztin Cass in ihrem Bericht. „Es gibt kaum andere Gebiete des Gesundheitswesens, in denen das Fachpersonal so viel Angst hat, Ansichten öffentlich zu äußern, in denen Menschen auf Social Media verunglimpft und Beschimpfungen in schlimmster Einschüchterungsmanier geäußert werden. Das muss aufhören.“ Nicht nur, sagt Cass, weil es den Jugendlichen selbst schade, die eine Geschlechtsdysphorie oder psychische Probleme inmitten eines diskursiven Wirbelsturms bewältigen müssten. Die Diffamierungen erschwerten auch die Forschung, die es noch brauche, um diesen jungen Menschen am besten helfen zu können. (…)“
Auch diese beiden Artikel unterstützen die Argumentation der Autorin:
https://www.manova.news/artikel/dammbruch-der-geschlechtertrennung
„(…) Mehrere Länder haben evidenzbasierte Untersuchungen veröffentlicht, wonach sich transidentifizierte Kinder nicht wohler fühlen, wenn sie transitionieren, als wenn sie weiterhin in ihrem Geburtsgeschlecht bleiben (10). Es häufen sich Veröffentlichungen — auch im deutschsprachigen Raum — wonach es sich bei dem Trans-Wunsch vieler Mädchen um eine schwere, aber vorübergehende Pubertätskrise handelt und nicht um den Wunsch, einen männlichen Körper zu bekommen“.
https://www.manova.news/artikel/frauenhauser-fur-alle
Eine sarkastische Abrechnung mit dem „Selbstbestimmungs-Gesetz“
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel!
Dieser ganze Hype um die geschlechtliche Selbstbestimmung richtet wesentlich mehr Schaden an, als positive Veränderungen, sowohl bei den Personen, die sich von falschen Vorstellungen geleitet, haben operieren lassen, als auch in der Gesellschaft.
Es ist wirklich erschreckend, wieviel Druck auf den größten Teil der Gesellschaft ausgeübt wird, weil es Menschen gibt, die sich ihrer biologischen Natur nach als Frau oder Mann fühlen es auch als ihr Recht empfinden, das sagen zu dürfen, dann aber böse schikaniert und beschimpft werden.
Allen Menschen,die darunter leiden, sich in ihrem Körper nicht richtig zu fühlen, sollten sich zuerst einer guten psychologischen Beratung anvertrauen. Falls dieser/n
Person/en damit nicht geholfen werden konnte, sollte eine ausführliche und wahrhafte medizinische Beratung stattfinden. Ein zurück ist eben kaum machbar.
Hoffentlich haben/bekommen unsere Politiker ein Einsehen, so dass dieses Gesetz, das unserem Grundgesetz völlig entgegen steht, wieder gestrichen wird!
„An einem Punkt übrigens verraten Sie, dass Sie an die dem Gesetz zugrundeliegende Ideologie selbst nicht glauben. Im Kriegsfall soll es nämlich keine Wahlfreiheit geben…. Im Kriegsfall bleiben Männer dann eben doch Männer.“ (Bundestagsprotokoll 164. Sitz. vom 12.04.24 Seite 21 100 unten -Sarah Waagenknecht )