
Inge Hauschildt-Schön, 16.01.2017.
Die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Elisabeth Scharfenberg regt an, dass älteren pflegebedürftigen / behinderten / dementen Menschen zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse eine sog. „Sexualassistenz“ zur Verfügung gestellt wird (s. OP vom 9. Jan. 2017). Weniger verschleiernd ausgedrückt: Prostitution soll zur sozialen Institution werden, die die bisher unzulängliche Alten- und Behindertenpflege verbessern soll. Die Kosten dafür sollen vom Staat übernommen werden. Die „sexuellen Dienstleistungen“ in Pflegeheimen wären damit legal, ein neuer Markt für Prostitution wäre eröffnet.
Der Vorschlag der Grünen-Politikerin ist zynisch: Sie ignoriert damit den wahren Pflegenotstand (Personalmangel, schlechte Bezahlung der Pflegekräfte, keine Zeit des Pflegepersonals für ein längeres persönliches Gespräch, für intensivere Zuwendung zu den zu versorgenden Menschen u.v.a.m.).
Und er ist dilettantisch und inhuman: Immer wieder weisen Pflegekräfte darauf hin, dass ihre Patientinnen und Patienten sich vor allem eine liebevolle, warmherzige, zeitlich nicht streng limitierte, ruhige und verständnisvolle Pflege wünschen. Diese Bedürfnisse sind mit einer „Sexualassistenz“ , also mit nach Minuten abgerechnetem gekauftem Sex, nicht zu befriedigen. Weiterlesen